Zugegeben: ein kleiner Umweg war das wohl schon, den Liselotte von der Pfalz auf ihrem Weg von Heidelberg nach Versailles 1671 genommen hat: Oignies als Partnerstadt Mutterstadts ist als Zwischenstation in den Annalen auch nirgends belegt. Und auch welche der beiden hübschen Damen in Barockkostüm und Krinoline Liselotte war – Ingrid Rahn oder Ingrid Gminski – bleibt offen. Schließlich reiste man inkognito, um Schwägerin des Sonnenkönigs zu werden. Und auch die drei galanten Herren als ihre Begleitung – Gerhard Gminski, Ewald Ledig und Hans-Dieter Kuch – ebenfalls barock gekleidet, haben ihr Inkognito nicht gelüftet.
Noch war man guter Dinge auf dem Karnevalsumzug in Oignies im Juni 2012, denn noch ahnte man nichts von den Folgen dieser Reise: eine verwüstete Pfalz mit Tausenden von Toten, zerstörte Städte und Schlösser (unter anderem auch das in Heidelberg) 18 Jahre später im Pfälzischen Erbfolgekrieg, sonst wäre man bestimmt umgekehrt in Oignies.
Übrigens ist auch nirgends belegt, dass sich in Liselottes Gefolge damals schon zwei Geeßtreiwer aufgehalten haben.
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