Ausflug nach Naturns 19. - 22. September 2013

Eigentlich sollte es nur ein verlängerter Vereinsausflug sein, aber dann wurde doch fast ein kleiner Sommerurlaub daraus: aus unserer Informationsfahrt nach Naturns in Südtirol.
Bereits im Oktober 2011 hatten Muterstadt und Naturns einen Partnerschaftsvertrag miteinander geschlossen, aber seitdem war außer dem Besuch der Südtiroler zu unserem Partnerschaftsjubiläum 2012 von dort nicht viel zu hören. Deshalb wollten wir sehen, wie es mit der Partnerschaft weitergehen könnte und meldeten einfach unseren Besuch an.

Am 19. September fuhren wir frühmorgens los, und zwar über den Brennerpass, weil wir auf der Hinfahrt die alte Salzstadt Hall nahe bei Innsbruck besuchen wollten. Unser Vorstandsmitglied Ingrid Rahn hatte den Besuch vorgeschlagen und sich auch gründlich vorbereitet, so dass sie uns kundig durch die Haller Altstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten führen konnte. Silber und vor allem Salz waren die Quellen des Reichtums dieser Stadt, denn Salz war im Mittelalter praktisch das einzige Konservierungsmittel für Lebensmittel aller Art und wurde deshalb sehr hoch gehandelt.
Über Bozen und Meran erreichten wir am frühen Abend Naturns und bezogen unser lange vorbestelltes Quartier beim „Kreuzwirt“.

Der folgende Tag war ganz Naturns gewidmet. Zunächst empfing uns Bürgermeister Andreas Heidegger im Rathaus und machte uns mit der Situation der Südtiroler als Minderheit in italienischen Staat vertraut, die – seit die Südtiroler weitgehende Autonomie genießen – recht entspannt zu sein scheint. Anschließend führte er uns in das sehr interessante Naturpark-Haus „Texelgruppe“ und in die Prokulus-Kapelle , die die Hauptsehenswürdigkeit von Naturns beherbergt: die ältesten Fresken im deutschsprachigen Raum, die noch vor der Zeit Karls des Großen entstanden sein könnten. Sie zeigen die Flucht des Bischofs Prokulus von Verona mit Hilfe einer Schaukel vor seinen Verfolgern. Auch das benachbarte St.-Prokulus-Museum mit seinen gut aufbereiteten archäologischen Funden ist einen Besuch wert.
Am Nachmittag stand dann das Schloss Juval auf dem Programm, eine mittelalterli-che Burg, die sich der berühmte Extrembergsteiger und Abenteurer Reinhold Mess-ner zu seinem Sommersitz ausgebaut hat. Dieses Schloss ist die zweite Hauptattraktion von Naturns, nur litt die Führung unter der oft unverständlichen Artikulation des Schlossführers.
Am Abend waren wir dann Gäste von Bürgermeister Heidegger auf dem Unterstell, einer Gaststätte auf 1282 m Höhe, die wir mit der Seilbahn erreichten. Bei wunder-schöner Aussicht auf Naturns und das Etschtal bis hin nach Meran und bei herauf-ziehender Nacht verzehrten wir hier eine Marende, ein deftiges Abendessen, und hatten ein gemütliches Beisammensein. Bei dieser Gelegenheit fand auch ein Ge-spräch mit Bgm. Heidegger über die weitere Gestaltung der Partnerschaft statt.

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts stand bei herrlichem Wetter das wegen seiner landschaftlichen Schönheit berühmte Schnalstal auf dem Programm. Nach dem morgendlichen Marktbesuch in Naturns ließen wir unseren Bus die schmale Serpentinenstraße nach Katharinenberg hinaufklettern, wo wir den Friedhof mit seinen kunstvollen schmiedeeisernen Grabkreuzen besuchten. Da einige Teilnehmer die fantastische Fernsicht von der Bergstation der Schnalstaler Gletscherbahn genießen wollten, fuhr der Bus nach einem kurzen Halt in Vernagt gleich weiter zum Talende bei Kurzras. Die in Vernagt Ausgestiegenen nutzten den Nachmittag zu einem Spaziergang am Ufer des azurblauen Vernagt-Stausees und zu einer Kaffeepause, um auf die Gletscher-Ausflügler zu warten.

Am letzten Tag unserer Reise ging es dann bei immer noch hervorragendem Wetter über Reschenpass und Fernpass wieder zurück nach Mutterstadt.

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